Dar­an schlie­ßen sich metho­di­sche Fra­gen an: eine von der Rhe­to­rik kom­men­de »Design­wir­kungs­for­schung« müss­te zie­len auf:
1. eine Metho­de zur Ana­ly­se und Bewer­tung von Gestal­tung und ihrer Wirkungen;
2. eine Metho­de der Wir­kungs­steue­rung durch Gestaltung.

Zum Metho­den­re­per­toire sol­cher For­schun­gen gehör­ten durch­aus quan­ti­ta­ti­ve und qua­li­ta­ti­ve Ver­fah­ren, empi­ri­sche Unter­su­chun­gen und Mes­sun­gen. Dabei kön­nen Labor­un­ter­su­chun­gen zum Blick­ver­lauf und Reak­ti­ons­tests ja auch eine Rol­le spie­len, ­ana­ly­ti­sche Ver­fah­ren zur Bild­wir­kung, zur gestal­te­ri­schen, zur ­typo­gra­fi­schen und zur Text­wir­kung; aber auch quan­ti­ta­ti­ve ­Ver­fah­ren und Befra­gun­gen. Aus For­schun­gen die­ser Art kön­nen Ana­ly­se- und Prüf­ver­fah­ren für die Wirk­sam­keit kom­mu­ni­ka­ti­ver Maß­nah­men eben­so her­vor­ge­hen wie Leit­fä­den zur Qualitäts­optimierung von Kommunikationsmaßnahmen.

Eini­ge Metho­den könn­te sich die­se Design­wir­kungs­for­schung also abgu­cken von ande­ren Dis­zi­pli­nen. Inter­es­sant wäre, für das ­Design spe­zi­fi­sche Metho­den zu ent­wi­ckeln und zu eta­blie­ren. ­Dabei soll­ten im Sin­ne des »Gesamt­pa­ke­tes« kom­mu­ni­ka­ti­ve ­Phä­no­me­ne nicht iso­liert betrach­tet wer­den, son­dern eben ­Wir­kung als Gesamt­zu­sam­men­hang gese­hen wer­den, der vie­le Ebe­nen bespielt, um zu einer über­zeu­gen­den Kom­mu­ni­ka­ti­on, zur Per­sua­si­on zu kom­men. Logos, Ethos und Pathos müs­sen in einem der Sache ange­mes­se­nen Ver­hält­nis berührt wer­den, das erst schafft die Gesamt­wir­kung. Anstatt also nur ein­zel­ne Phä­no­me­ne zu unter­su­chen, bei­spiels­wei­se wie der Blick­ver­lauf über eine ­Zei­tungs­sei­te geht, wäre inter­es­sant zu erfor­schen, wel­che ­Wech­sel­wir­kung beob­acht­bar sind zwi­schen der gestal­te­ri­schen Wir­kung, der redak­tio­nel­len Wir­kung und der argu­men­ta­ti­ven Wirkung.

Um das anschau­li­cher zu machen, gebe ich Ihnen einen Ein­blick in For­schungs­pro­jek­te, für die Kol­le­gen und ich Mit­tel beantragen.

Bei­spie­le für Forschungsprojekte

I. Nach­hal­tig­keits­kom­mu­ni­ka­ti­on

Im For­schungs­pro­jekt »Nach­hal­tig­keits­kom­mu­ni­ka­ti­on« soll eine Metho­de dif­fe­ren­ziert ent­wi­ckelt und exem­pla­risch erprobt ­wer­den, die die Wir­kun­gen von Maß­nah­men der Nach­hal­tig­keits­kom­mu­ni­ka­ti­on unter­sucht. Dies wird vor­nehm­lich am Bei­spiel von Nach­hal­tig­keits­be­rich­ten von Unter­neh­men ana­ly­siert und eta­bliert. Die metho­di­sche Unter­su­chung wird fol­gen­de Schrit­te durchlaufen:

1. Eru­ie­rung der über­ge­ord­ne­ten Wirk­zie­le der Nachhaltigkeitskommunikation
2. Eru­ie­rung der Wirk­zie­le der Pro­duk­te der Nachhaltigkeitskommunikation
3. Eru­ie­rung der Wirk­zie­le der gestal­te­ri­schen und redak­tio­nel­len Auf­be­rei­tung (Nar­ra­ti­on) der Pro­duk­te der Nachhaltigkeitskommunikation
Die­se ers­ten drei Schrit­te könn­ten mit­tels stan­dar­di­sier­ter Be­fragung der Ver­ant­wort­li­chen ange­gan­gen werden.
4. Unter­su­chun­gen zur Wir­kung der Argu­men­ta­ti­on in den ­Pro­duk­ten der Nach­hal­tig­keits­kom­mu­ni­ka­ti­on mit­tels ­Plau­si­bi­li­täts­prü­fun­gen, stan­dar­di­sier­ten Nut­zer-Befra­gun­gen und text­lin­gu­is­ti­schen Auswertungen
5. Unter­su­chun­gen zur Wir­kung der gestal­te­ri­schen und redak­tio­nel­len Auf­be­rei­tung (Nar­ra­ti­on) der Pro­duk­te der Nach­hal­tig­keits­kom­mu­ni­ka­ti­on mit­tels stan­dar­di­sier­ter Nut­zer-Befra­gun­gen und empi­ri­schen Unter­su­chun­gen zum Nutzerverhalten
6. Auf­be­rei­tung und Bewer­tung mög­li­cher Dif­fe­ren­zen zwi­schen Wir­kungs­ab­sich­ten und Wirkungen