2 Hypo­the­sen und Ergebnisse

2.1 Diver­si­tät der Quel­len­ver­zeich­nis­se und Quellen

Die Stu­die betrach­te­te zunächst die rubri­zie­ren­de Aus­dif­fe­ren­zie­rung der Quel­len­ver­zeich­nis­se. Dabei ließ sich fest­stel­len, dass in den ent­spre­chen­den Stu­di­en­leis­tun­gen zu Beginn des Stu­di­ums 55 Pro­zent der unter­such­ten Haus­ar­bei­ten nur ein unseg­men­tier­tes Quel­len­ver­zeich­nis auf­wie­sen. Die­ser Wert ändert sich auch zur spä­ten Stu­di­en­pha­se hin nicht. Eine star­ke Ver­än­de­rung zeigt sich mit der Stu­di­en­ab­schluss­ar­beit. Hier hal­biert sich der Wert der betrach­te­ten Arbei­ten mit nicht aus­dif­fe­ren­zier­tem Quel­len­ver­zeich­nis nahe­zu. Zeit­gleich steigt der Anteil von Arbei­ten mit drei oder mehr Sege­men­tie­run­gen auf 52 Pro­zent. Ob dies mög­li­cher­wei­se auf eine dif­fe­ren­zier­te­re Quel­len­wahl zurück­zu­füh­ren ist, wur­de nach­fol­gend unter­sucht. Dabei bleibt zunächst fest­zu­hal­ten, dass Mono­gra­fien, Sam­mel­bän­de und Lexi­ka zu allen Stu­di­en­pha­sen die pri­mä­re Wis­sens­ba­sis der unter­such­ten Arbei­ten dar­stel­len (sie­he Abbil­dung 3). Auf­fäl­lig ist jedoch, dass, berech­net auf 10.000 Wör­ter, die Anzahl von Quel­len im Quel­len­ver­zeich­nis ins­ge­samt im Stu­di­en­ver­lauf  leicht von 23,39 Quel­len (je 10.000 Wör­ter) auf 20,89 zurück­geht, bzw. sich auf die­sem Niveau stabilisiert.

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Abbil­dung 3: Durch­schnitt­li­ches Quel­len­ver­zeich­nis je 10.000 Wörter

Dabei nimmt der Anteil von Mono­gra­fien, Sam­mel­bän­den, Lexi­ka und Web­quel­len im Stu­di­en­ver­lauf ab. Antei­lig steigt die Anzahl von ange­führ­ten Abbil­dun­gen, was der Deu­tungs­hy­po­the­se für einen wach­sen­den Anteil aus­dif­fe­ren­zier­ter Quel­len­ver­zeich­nis­se in Abschluss­ar­bei­ten zuspielt.

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Abbil­dung 4: Durch­schnitt­li­che inter­tex­tu­el­le Bezü­ge je 10.000 Wörter

Zudem lässt sich zei­gen, dass der Rück­gang der durch­schnitt­lich ange­führ­ten Quel­len­an­ga­ben je 10.000 Wör­tern nicht im Zusam­men­hang mit einer ver­min­der­ten inter­tex­tu­el­len Bezug­nah­me im Text (zum Bei­spiel In-Text-Refe­ren­zen oder Fuß­no­ten) steht: etwa auf­grund der zuneh­men­den Ein­bet­tung eige­ner Daten im Stu­di­en­ver­lauf. Denn zeit­gleich steigt mit dem Stu­di­en­ver­lauf die durch­schnitt­li­che Anzahl der inter­tex­tu­el­len Bezug­nah­men: beson­ders die der indi­rek­ten Bezug­nah­men wie Para­phra­se oder Ver­weis. Anders als ver­mu­tet gibt es im Kor­pus aller­dings kei­ne Ver­drän­gungs­er­schei­nun­gen direk­ter (wört­li­cher) Bezug­nah­men zuguns­ten indi­rek­ter Bezug­nah­men. Auch zeigt sich kei­ne Kor­re­la­ti­on hin­sicht­lich Stu­di­en­fort­schritt und Quan­ti­tät direk­ter Zitate.

2.2 Ein­bet­tung von Quel­len im Text

Es ist zudem mar­kant, dass edi­tie­ren­de und modi­fi­zie­ren­de Ein­grif­fe in Text­ma­te­ri­al gemes­sen an den vor­lie­gen­den Arbei­ten zuneh­men: Bei­spiel hier­für sind etwa [Ein­fü­gun­gen] oder […] Aus­las­sun­gen im Textmaterial.

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Abbil­dung 5: Modi­fi­zie­ren­de Ein­grif­fe bei direk­ten Zita­ten antei­lig zu unter­such­ten Arbeiten

Ein­fü­gun­gen in direk­ten Zita­ten sind nur in 13,8 Pro­zent der Haus­ar­bei­ten in der Stu­di­en­früh­pha­se zu fin­den, wäh­rend in Stu­di­en­ab­schluss­ar­bei­ten in 53,8 Pro­zent der Arbei­ten wenigs­tens ein­mal ein direk­tes Zitat mit Ein­fü­gung zu fin­den ist. Ein ähn­li­cher Anstieg zeigt sich bei der Ver­wen­dung von Aus­las­sun­gen: Hier steigt der Anteil von 51,7 Pro­zent auf 59 Pro­zent bzw. 87,8 Pro­zent. Nur die gram­ma­ti­sche Anpas­sung bewegt sich auf einem nahe­zu glei­chen Niveau.


Doppelausgabe Nr. 8 und 9, Herbst 2016

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