Nach einem langen Arbeitstag kommt man nach Hause, parkt das Auto auf der Straße vor dem Wohnhaus, steigt aus, läuft zum Haus, schließt die Haustüre auf, schleppt sich und seine Einkäufe in den 4. Stock, versucht die Wohnungstüre aufzuschließen, ohne die Einkaufstüten fallen zu lassen, schiebt die Tür auf, stellt die Tüten ab, schubst die Türe hinter sich zu, streift sich die Schuhe von den Füßen und schmeißt den Schlüssel in die Schüssel.
Jeder kennt sie. Viele haben eine in in der Wohnung, im Haus – hinter vielen Haus- und Wohnungstüren ist sie zu finden: die Schlüsselschüssel. Vielleicht nicht unbedingt als Schüssel, nicht immer in der gleichen Variante oder Art und Form. Aber fast jeder hat einen bestimmten Ablageort für seinen Schlüssel – ob Schüssel, Teller, Brett, eine bestimmte Stelle auf einem Schrank, Tisch oder Sideboard, ein Haken an der Wand oder ein gekauftes Gadget, extra nur für diesen einen Zweck: nicht den Schlüssel zu verlieren, zu verlegen oder zu vergessen.
Schlüssel sind das Werkzeug zum Verschließen und Öffnen eines Schlosses, z. B. eines Türschlosses.[1] Es gibt viele Arten von Schlüsseln, darunter Bauschlüssel, Buntbartschlüssel, Dreikantschlüssel, Kleinzylinderschlüssel, Nachschlüssel und Zylinderschlüssel.[2] Der Aufbau eines Schlüssels besteht aus verschiedenen Komponenten; dazu gehören die Reite, das Gesenk, der Halm und der Bart. Früher bestanden Schlüssel meist aus Holz, später - und heute ausschließlich - aus Metall. Schon in der Bronzezeit, ab ca. 1300 v. Chr., wurden Schlüssel hergestellt, diese waren 30 bis 50 cm lang[3], heute meist wenige Zentimeter, um die 5-7 cm. Mehrere Schlüssel an einem (Schlüssel)Ring ergeben ein Schlüsselbund. Pro Schloss gibt es im Regelfall zwei Schlüssel, außer bei Wohnungsschlüssel, da gilt der Grundsatz: so viele Schlüssel wie Bewohner.[4] Falls mehr Schlüssel gebraucht werden, kann man zum Schlüsseldienst gehen, wo die Sicherungskarte[5] vorgelegt werden muss. Die Sicherungskarte bekommt der Käufer einer Schließanlage als Eigentumsnachweis, damit er den Schlüssel nachmachen kann. Lieber einen Schlüssel zu viel, als einen zu wenig. Für den Fall, dass man sich dennoch aussperrt, gibt es den Schlüsseldienst, der dabei hilft, wieder in die eigene Wohnung zu gelangen. Leider kann dies sehr kostspielig enden. Eine Notöffnung kann unter der Woche bis zu 100 €, nachts und am Wochenende sogar bis zu 250 € kosten.[6] Besonders teuer wird es, wenn man in einem Mehrfamilienhaus wohnt, seinen Schlüssel verliert und daraufhin im gesamten Gebäude alle Schlösser ausgetauscht und alle Schlüssel erneuert werden müssen. Das Gleiche gilt für öffentliche Gebäude oder Bürogebäude. Gehen wir einmal davon aus, jeder Mensch in Deutschland besitzt nur drei Schlüssel (Haus, Auto und Briefkasten), wären das schon 249600000 Schlüssel. Etwa alle 35 Minuten geht in Deutschland ein Schlüssel verloren. Das sind 800000 verlorene Schlüssel pro Jahr und ein Gesamtschaden von 100 Millionen Euro.[7]
Man ist wieder spät dran, eigentlich sollte man schon längst unterwegs sein. Schuhe und Jacke sind angezogen, die Tasche ist gepackt. Die Hand greift schon automatisch in Richtung Schlüsselschüssel, die Augen drehen sich langsam hinterher – und kurz bevor die Hand die Schüssel erreicht, sehen die Augen, dass die Schüssel leer ist. Die Hände tasten den Körper ab – ohne Ergebnis. Dann fängt das große Suchen an. Ist er vielleicht noch in der Hosentasche von gestern, in die Sofarille gerutscht, irgendwo hineingefallen oder steckt er noch im Auto?[8] Nach langem Suchen, einer noch längeren Verspätung findet man ihn unterm Bett, weil er beim Ausziehen der Hose gestern Abend herunter und darunter gefallen ist.
Es werden viel Zeit und besonders Nerven gespart, wenn man sich hinter der Eingangstüre einen festen Platz für seinen Schlüssel platziert und diesen in seinen Alltag integriert …
- [1] de.wikipedia.org/wiki/Schlüssel, Stand 13.1.2023.
- [2] www.wagner-sicherheit.de/schluesseldienst/schluessel/, Stand 13.1.2023.
- [3] de.wikipedia.org/wiki/Schlüssel, Stand 13.1.2023.
- [4] www.juraforum.de/news/wie-viele-wohnungsschluessel-fuer-die-haustuer-bekommt-ein-mieter_247342, Stand 13.1.2023.
- [5] www.schliessanlagen365.de/news/was-ist-eine-sicherungskarte, Stand 13.1.2023.
- [6] www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/ausgesperrt-wo-der-schluesseldienst-besonders-viel-verlangt/21135544.html, Stand 13.1.2023.
- [7] www.verbraucherzentrale.de/wissen/geld-versicherungen/weitere-versicherungen/generalschluessel-verloren-drohende-kosten-bis-zum-preis-eines-kleinwagens-10679, Stand 9.11.2022.
- [8] www.isteshaltbar.de/frage-und-antwort/wie-viele-menschen-verlieren-ihre-schluessel, Stand 9.11.2022.