Lass uns gemein­sam ler­nen, vom Groß­meis­ter allen Designs, von der Yacht bis zur exzen­tri­schen Zitro­nen­pres­se, von Mon­sieur Phil­ip­pe Starck, dem Gestal­ter­ge­nie. Den kennst auch du. Mit ihm – dem exem­pla­ri­schen Bei­spiel – kön­nen wir den gesell­schaft­li­chen Wan­del des Gestal­ters total, Stück für Stück, nach­voll­zie­hen. Die Mons­ter­pro­jek­te, die er pro­du­ziert, von der Nobel­yacht bis zur hyper­ex­al­tier­ten Bar in Bei­jing, nun umge­dacht, sie finan­zie­ren ihm, wie einem moder­nen Robin Hood, die Unter­hal­tung eines neu­en Labors, und zwar für die Ent­wick­lung des »demo­kra­tisch Ver­träg­li­chen«. Denn, so sagt Starck es nun selbst – man höre –, »das eli­tis­ti­sche Design ist im Grun­de vul­gär. Die ein­zi­ge Ele­ganz liegt in der Ver­viel­fäl­ti­gung. Was ich gestal­tet habe, ist unnö­tig.« Ent­schie­de­ner geht es wohl kaum, denkst du nicht?

Und, Starck wei­ter und so ganz zu unse­rem The­ma: » Es geht immer um mehr Intel­li­genz und weni­ger Mate­ri­al. Wenn ich bis­her ein Pro­du­zent von Mate­ria­li­tät war, so wer­de ich künf­tig ein Pro­du­zent von Kon­zep­ten sein.« Bra­vo, Phil­ip­pe, so soll sie defi­niert sein, die heu­ti­ge Rol­le des Gestal­ters im Treib­sand unse­rer Gesellschaft.

Die Rol­le, wel­che die Hoch­schu­le auf ihre Wei­se ver­mit­teln will. Mit Ver­laub, weni­ger wis­sen­schaft­lich, denn empi­risch. In Beant­wor­tung auch der letz­ten der anste­hen­den Fra­gen: Ich selbst bevor­zu­ge die dras­ti­sche Deut­lich­keit. Das Bei­spiel. Das dich unauf­hör­lich beschäf­tigt. Bis in den Schlaf und womög­lich dein Leben lang.

Demons­trie­ren wür­de ich die Idee an einem ein­zi­gen Blatt Papier, her­aus­ge­ris­sen als das letz­te Blatt von Vani­ty Fair, das immer dort das berühm­te »Proust Ques­ti­on­n­aire« prä­sen­tiert. Das immer die glei­chen Fra­gen an Per­so­nen gewis­ser Bedeu­tung stellt. Dies­mal war ein mir voll­kom­men unbe­kann­ter Typ an der Rei­he, ein Schau­spie­ler, Timo­thy Hut­ton, der als ein Neben­schau­spie­ler, als der Jüngs­te jemals, einen OSCAR gewann. Der Typ wirkt fröh­lich und harm­los, aber du merkst schon bald, gosh, der hat’s aber drauf. Selbst sei­ne »nor­ma­len« Ant­wor­ten sind schon auch inter­es­sant. Hut­ton woll­te immer ein Archi­tekt sein, von einem Baum­haus, vor allem aber, wür­de er tat­säch­lich wie­der­ge­bo­ren, und zwar als ein Archi­tekt, dann wür­de er glück­lich sein, wenn sein sehn­lichs­ter Wunsch erfüllt wor­den wäre.

Nun. Das Inter­es­san­tes­te dar­an ist nicht die­ser Wunsch. Es ist viel­mehr sei­ne voll­kom­me­ne Sicher­heit. Und, unser Semi­nar, es setzt dort an die­sem Punk­te erst rich­tig an.

Eine der inter­es­san­te­ren Fra­gen des Fra­ge­bo­gens, die lau­tet so: “What is the trait you deplo­re in others?” “An arbi­tra­ry con­tra­ri­an.” Gemeint ist, frei über­setzt: »Belie­bi­ger Wider­spruch.« Da sind natür­lich ande­re und inter­es­san­te Dia­lo­ge in Fra­ge und Ant­wort, doch gehen wir zu dem wich­tigs­ten Dis­kus­si­ons­punkt für unser Seminar.

What do you con­sider your grea­test achie­ve­ment?” Ant­wort, sehr rasch und sicher: “To be deter­mi­ned.” »Unbe­ding­te Ent­schlos­sen­heit.« Ha, »ent­schlos­sen«, das ist bei­na­he schon der gan­ze Schlüs­sel. Damit erklärt sich die­ser Typ in nur einem äußerst bestimm­ten Wort als total, das heißt, bewusst enga­giert. Er sagt damit, ver­dammt, ich lebe nicht sinn­ent­leert. Er sagt, ich bin hier, das weiß ich, ich bin auch nicht blöd, nein, ich bin nun ein­mal ver­dammt enga­giert. So bin ich: “Deter­mi­ned.” Ich den­ke, du kannst das gesam­te Semi­nar damit auf das Leb­haf­tes­te fül­len. Und, fort­set­zen, am Tage dar­auf, vor allem, wenn du die nächs­te Ant­wort auf die letz­te, die ent­schei­den­de Fra­ge ver­in­ner­licht hast. “What do you most value in your fri­ends?” Ant­wort, sehr rasch: “Per­spec­ti­ve.” Ha!


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